3 Fragen an Gesche Poppe

Seit fast zehn Jahren arbeitet Gesche Poppe im Bereich Freiwilligendienst bei der Diakonie im Oldenburger Land

Was machen Sie?

Meine Aufgabe ist es, die Freiwilligen, die bei uns ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) leisten zu begleiten. In jedem Jahrgang übernehme ich zwei Seminargruppen mit jeweils etwa 25 Freiwilligen. Für viele ist der Freiwilligendienst die erste Erfahrung mit dem Arbeitsleben. Die Seminare sind für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein wichtiger Ort, um sich untereinander auszutauschen. Wir stehen als Ansprechpartner neben den Anleiterinnen und Anleitern in den Einrichtungen für die Freiwilligen immer bereit. Die Seminare vorzubereiten und zu gestalten ist der Hauptbereich meiner Arbeit. Wir besuchen die Freiwilligen mindestens einmal im Jahr in den Einrichtungen. Außerdem unterstütze ich – genau wie meine Kolleginnen und Kollegen – die Freiwilligen aus dem Ausland bei Behördengängen. Derzeit ist das durch die Corona-Pandemie alles schwieriger. Die Seminare finden im Moment nur digital statt. Umso wichtiger ist es, in Kontakt zu bleiben.

Wie sind Sie zu dieser Tätigkeit gekommen?

Ich habe in Flensburg Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung studiert. Zu meinem Diplom-Studium gehörte ein Semester praktische Arbeit. Dafür hatte ich mich bei den Freiwilligendiensten der Diakonie im Oldenburger Land beworben. Ich hatte vor meinem Studium selbst ein FSJ gemacht und deshalb Interesse an diesem Bereich. Mein Praktikum viel in eine spannende Zeit. Damals wurde der Zivildienst gerade ausgesetzt und der Bundesfreiwilligendienst eingeführt. Im Praktikum habe ich das Herz der Freiwilligenarbeit kennen gelernt. Von der Verwaltungsarbeit, über die Seminare bis zum Bewerbungsverfahren. Anschließend habe ich anderthalb Jahre als Honorarkraft in diesem Bereich weiter mitgearbeitet, während ich mein Studium abgeschlossen habe. Nach dem Abschluss meines Studiums bin ich als pädagogische Mitarbeiterin eingestellt worden. Neben den Freiwilligendiensten gehörte zu meinen Aufgaben auch die Organisation des Kurzpraktikums Szenenwechsel. Während meiner Tätigkeit habe ich auch eine Weiterbildung zur zertifizierten Mediatorin gemacht, diese hilft mir sehr bei meiner Arbeit.

Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Zeit gemacht?

Der Freiwilligendienst ist ein ganz bunter Arbeitsbereich. Es ist jedes Jahr toll, die Entwicklung der Freiwilligen während diesem Jahr mitzuerleben. Wir lernen ganz unterschiedliche Menschen und viele verschiedenen Lebensgeschichten kennen. Durch die Besuche in den Einrichtungen lernen wir auch die ganze Palette der sozialen Arbeit kennen. Unserer Arbeit ist nie langweilig. Die schönste Erfahrung in unserem Job ist es, wenn Freiwillige nach einem Jahr feststellen, dass der soziale Bereich genau das ist, was sie immer machen wollten und sie das überhaupt nicht erwartet hätten. Genau dann ist nämlich das Jahr nicht nur Sinnvoll sondern auch zielführend gewesen.